Vorgestern hatte ich einen sehr tollen Flug!
Dieser jedoch war nicht geplant. Am Morgen stand ich früh auf, da viel zu organisieren war. Unter anderem sollte ich bei Spekon den neuen Fallschirm der YB holen.
Aber der war nicht fertig. Somit gewann ich unmengen an Zeit und Lust fliegen zu gehen.
Da die Sonne schon so früh mit einer enormen Kraft schien, gab es 08:30 bereits die ersten Quellungen (cumulus).
War das ein Zeichen? Na klar! "Beweg deinen Arsch auf den Fluplatz.", sollte das wohl heißen!
Sofort schnappte ich mein ganzes Geraffel und verschwand mit dem Auto.
Kurz nach 09:00 lokal kam ich in Kamenz an. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, das Briefing verpasst zu haben. Pustekuchen! Niemand war im Clubraum. Eine toten Stille. Dann regte sich was. Kausche, unser super F-Schlepper, kam herein. Sofort fragte ich ihn, ob er denn Zeit hat, heute zu schleppen. Aber logisch, bei uns war Leistungslehrgang.
Schnell rüstete ich den Discus auf und tankte Wasser. Das wetter sah schon genial aus! Mir war klar, dass ich zu spät war.
Alles gepackt ging es auch schon los.
Mit einer Basis von anfangs 900 m AGL brauchte ich vertikal nicht viel Strecke zurücklegen. Dafür ging es mit 30 km/h Rückenwind fix voran in Richtung Norden. Mein Ziel war es, ca 200 km nach Polen zu fliegen.
Wunderschönste Wolkenstraßen bildeten sich aus und bereiteten mir große Freude! :)
(Bild kommt noch)
Nach 180 km wendete ich jedoch. Mit dem Gedanken ein Rojo ins Riesengebirge zu fliegen, musste ich schauen, dass ich zeitlich keine Probleme bekomme. Doch relativ schnell kam ich nördlich des Riesendgebirges an und versuchte einen passenden Einstieg zu bekommen. Fehlanzeige! Es sah zwar gut aus, ging thermisch aber nicht! Wie es in viele Hotspotkarten dargestellt ist, ist diese Gegend einfach schlecht !
Dazu muss ich sagen, dass ich darüber schon ein wenig traurig war, denn an einem Tag durch 3 Länder und Landschaftstypen zu fliegen wäre cool gewesen.
Weiter ging es dann nach Boxberg. Da zog ich dann einen guten Bart und verlängerte mein Jojo wieder in den Norden.
Mit dem Ziel genau 600 km zu schaffen, rechnete ich ein wenig und legte mir meine Wende.
Ich hatte eine gute Straße gefunden, und mir gelang es sehr schnell zu wenden. Zeitlich war ich aber zu spät dran. Auf dem Rückweg sollte es mich dann erwischen. Bei Kilometer 60 war ich noch ca 1400 m AGL hoch. Mit ca 25 km Gegendwind wurde es dann schon schwerer. Beide Rechner sagten MINUS 200 m an. Als ich merkte, dass thermisch nichts mehr ging, blieb mir nur noch Schwarze Pumpe. Das Kraftwerk, dass schon vielen geholfen hat. Ich musste kämpfen, der Bart stand eng und zerrissen in der letzten Ecke der Landschaft. Aus 300 m AGL wieder auf 1000 m AGL hochgekämpft musste ich gezwungener Maßen den Endanflug einleiten.
Wer kann sich´s denken? Ja na klar bin ich außengelandet! 10 km vor Kamenz war Schluss. Mit 590 km ging ein wunderbarer Tag zuende. Da bei der Außenlandung alles gut lief, war ich sehr gut gelaunt.
Henry holte mich vom Acker. Dafür einen riesen DANK. Das war nicht selbstverständlich und ich rechne ihm das hoch an! :)
Danke auch an Kausche den F-Schlepper, Wolfgang und Daniel für das Flächehalten und Rüsten, sowie Blondi für den technischen Support!
Den Flug könnt ihr über mein auf der Startseite verlinktes OLC-Flugbuch anschauen.